The Extreme Athlete Who Walks Her Own Path
Die Gründerin von Power Woman, Anna Wretling, fordert ständig Grenzen heraus. Im Alter von 38 Jahren konnte sie kaum eine Packung Milch heben. Sieben Jahre später absolvierte Anna Wretling ihren ersten Ironman und kämpfte sich bis zum Gipfel des Gaustatoppen in Norwegen herauf.
– "Meine Superkraft ist, dass ich gut darin bin, ineffiziente Gedanken auszublenden und mich nur auf die positiven zu konzentrieren", sagt Anna Wretling.
Wie reagierst du, wenn du die Ziellinie nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42 km Laufen nach zehn Stunden und einer Minute überschreitest? Mit ausgestreckten Armen? Indem du vor Anstrengung zusammenbrichst? Oder mit einem Schulterzucken?
Anna Wretling gehört in die dritte Kategorie.
Wenn du ihr auf Instagram folgst, siehst du, wie sie Abhänge hinaufkrabbelt, auf Brücken balanciert, Ballett ausprobiert und mit ihren Kindern Yogaübungen macht. Einen Ironman auf der Liste abzuhaken, ist nur ein Teil des großen Trainingspuzzles.
Es ist also nicht verwunderlich, dass sie häufig als Grenzgängerin und Extremsportlerin bezeichnet wird. Die Mutter, die im Alter von 38 Jahren anfing zu trainieren und seither - innerhalb nur weniger Jahre - alles erreicht hat, vom Marathon bis zum Erklimmen des Gaustatoppen Gipfels.
I was one out of seventeen women who reached the summit in the Norseman (the world's toughest extreme triathlon). It was something I'll never forget.
– "Ich war eine von siebzehn Frauen, die beim Norseman (dem härtesten Extrem-Triathlon der Welt) den Gipfel erreichten. Es war etwas, das ich nie vergessen werden."
Nach 3,8 km Schwimmen in einem eiskalten Fjord, fuhr Anna bei Schnee und Regen 180 km über fünf Berge und beendete das Rennen mit einen Marathonlauf von 42,2 km, wobei die letzten 17 km ein steiler Anstieg auf einen 1800 m hohen Berg waren - eine Strecke, der die Teilnehmer den Spitznamen "Zombie Hill" gegeben haben.
– "Es war in jeder Hinsicht extrem. Die Kälte und das schlechte Wetter benötigten eine völlig andere Vorbereitung, die Kleidung musste geändert werden und warme Wechselkleidung musste an- und ausgezogen werden. Man braucht einen Begleitwagen und muss eine Reihe von Papieren mit Regeln und Richtlinien unterschreiben, bevor man am Norseman race teilnehmen darf. Bei diesem Rennen treten Männer und Frauen unter den gleichen Bedingungen an."
Ihren eigenen Weg zu gehen, war schon immer Anna Wretlings Art. Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass andere Sportler ihr Trainingsmodell in Frage stellen. Am Anfang trainierte sie aus reiner Lust und Laune, doch dann folgte sie dem Trainingsplan eines Trainers, der recht unkonventionell ist. Das Ziel ist es, so wenig wie möglich, aber mit der höchsten Wirkung zu trainieren - hart, aber intelligent.
– "Bei jedem Wettkampf entscheidet das Gesamtbefinden, unabhängig von Zeiten, Distanz, Puls oder Wattzahlen. Alle Trainings orientieren sich am Grad der Anstrengung" sagt Anna.
Ihre Methode hat sie dennoch soweit gebracht, dass sie in ihrer Ironman-Altersklasse zu den besten ein Prozent in der Welt gehört. Mit anderen Worten, die Geschwindigkeit wird nicht durch die Ausrüstung oder die Anzahl Stunden bestimmt, sondern durch Einfallsreichtum, Kontinuität und Wirkung.
– "Langstreckenläufe sind nicht jedermanns Sache und viele leiden unter Leistungseinbrüchen. Meine mentale Stärke macht es möglich, denn ich bin gut darin, negative Gedanken auszublenden. Wie beim Alcatraz race (Escape from Alcatraz Triathlon 2016). Ich fand, dass es ein absoluter Albtraum ist, durch Gewässer mit Haien zu schwimmen. Die Beschäftigung mit meinen Ängsten hätte mir aber in dem Moment nicht geholfen, also konzentrierte ich mich auf die Tatsache, dass diese Etappe höchstens eine Stunde meines Lebens in Anspruch nehmen würde. Wie schwer kann also etwas sein? Ich versuche die Schwierigkeiten zu mildern, anstatt sie zu verstärken. Ich rücke die Dinge lieber ins rechte Licht."
I refuse destructiveness and to turn things into problems.
– "Ich lehne Destruktivität und Dinge zu einem Problem zu machen ab."
Eine Denkweise, die sie über die Jahre hinweg begleitet hat. Das Ziel von Anna Wretling und Power Woman ist es, Frauen zu inspirieren, sie zu fördern, ihnen Mut zu machen und sie zu motivieren, sich selbst herauszufordern.
– "Wir haben einen Club gegründet, in dem alle Sportlerinnen willkommen sind. Ziel ist es, eine Gemeinschaft zu schaffen, die die Freude und Mut am Training fördert. Es gibt Frauen eine unglaubliche Kraft, wenn sie zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Diese Power machen wir uns zunutze. Wir Frauen sollten uns nicht selbst einschränken, weil wir nicht an uns glauben oder ein Scheitern fürchten. Wir sollten keine Angst davor haben, Dinge nicht tun zu können. Ich hoffe, dass ich viele Frauen dazu inspirieren kann, etwas zu machen, das sie sich bisher nicht zugetraut haben. Auch wenn ich vor vielen Dingen Angst habe - ich lasse mich nicht davon abhalten!"