Der Winter kann definitv eine Herausforderung sein, um Sport im Freien zu treiben. Bei Schnee und Kälte nach draußen zu gehen, kann selbst die motiviertesten Läufer an ihren Zielen hindern. Aber was wäre, wenn wir dir sagen würden, dass das Laufen im Schnee bei Minusgraden tatsächlich einige Vorteile hat?

Neben der positiven Auswirkung auf den Vitamin-D-Haushalt (sofern die Sonne ausreichend scheint), gibt es weitere Vorteile für das Laufen im Winter. Du musst nur richtig vorgehen und ein paar Tipps beachten. Sei dir bewusst, dass die Gefahr von Verletzungen durch Ausrutschen und Stürze höher ist, z. B. in der Zwischenphase, wenn der Schnee schmilzt. 

Wie bereite ich mich auf einen Winterlauf vor?

Es geht darum, die richtige Einstellung zu finden und die Laufausrüstung im Vorfeld vorzubereiten. Eine gute Vorbereitung macht den Unterschied, ob es erfrischender Lauf im Freien wird oder ein Lauf, den du ganz schnell aus deinem Gedächtnis streichen möchtest. Versuche nicht, deine Zeiten aus dem Frühjahr oder Herbst einzuhalten. 

Sei dir bewusst, dass ein Kilometer im Schnee schwieriger zu bewältigen ist als unter normalen Wetterbedingungen. Du wirst bei Schnee und Eis langsamer laufen, um auf rutschigem Untergrund das Gleichgewicht halten zu können. Versuche nicht, deine Zeiten aus dem Frühjahr oder Herbst einzuhalten. Fokussiere dich darauf draußen zu sein und einige Kilometer zu laufen.    

Lange Trainingseinheiten sind ebenfalls eine Herausforderung. Es ist schwieriger den Körper warm zu halten, je länger das Training dauert. Manche Läufer sind mehr davon betroffen als andere, da sie außerdem in der Atmung eingeschränkt sind, da die Luftröhre durch die niedrigen Temperaturen gereizt sein kann. Finde deine Toleranzschwelle heraus, aber überschreite sie nicht.  

Tipps für das Laufen bei kaltem Wetter

Hier sind ein paar nützliche Tipps, bevor es losgeht: 

  • Schaue dir vorher den Wetterbericht an. Abgesehen von der Temperatur, kann sich die Laufstrecke erheblich verändern, sollte es anfangen zu regnen oder schneien. 
  • Warm-up: wärme dich drinnen auf. Empfehlenswert sind dynamische Dehnübungen.
  • Starte deinen Lauf mit einem langsamen Tempo und steigere es allmählich.
  • Flüssigkeit ist sehr wichtig. Denke daran, dass dein Körper auch bei Kälte Wasser braucht. Achte darauf, dass du vor dem Start und während des Laufens ausreichend trinkst. 
  • Cool-down, wenn du fertig bist. Dein Körper braucht Zeit, sich anzupassen. Achte darauf, dass du bald duschen und etwas Warmes trinken kannst, damit dein Körper nicht auskühlt.
  • Wenn du an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leidest, solltest du es vorher mit deinem Arzt besprechen. Der Blutdruck kann bei kalten Temperaturen ansteigen.
  • Trockene, kalte Luft kann deine Lunge belasten. Lasse dein Atmungssystem vorher abchecken, bevor du bei Minusgraden trainierst.
  • Vorsicht vor Unterkühlung.  Der Aufenthalt bei - 20ºC oder weniger kann riskant sein, besonders, wenn man nicht die passende Kleidung trägt.

Vorteile des Laufens in der Kälte

Wenn man es richtig praktiziert, kann das Laufen in der Kälte vorteilhaft für die Gesundheit sein. Nicht nur, dass man während der Wintermonate aktiv ist, ist von Vorteil, sondern es kann auch dazu beitragen, dass der Stoffwechsel beschleunigt wird. Unser Körper neigt in den Wintermonaten dazu, langsamer zu werden. Mit dem Laufen in der Kälte, kann der Körper also ausgetrickst werden.    

Ein aktiver Körper wirkt sich auch positiv auf den Geist aus. Wer im Winter aktiv bleibt, kann das Energieniveau und die allgemeine Stimmung aufrechthalten. 

 

 There’s no such thing as bad weather, only bad clothing 

  

Winter running essentials

"Es gibt kein schlechtes Wetter, nur ungeeignete Kleidung". Dieses Sprichwort sollte als Regel gelten, bevor du deinen Winterlauf startest. Kleide dich angemessen und du reduzierst das Risiko einer Unterkülung.

Achte darauf, dass deine ausgewählte Kleidung für 10 bis 25 Grad mehr als die momentane Außentemperatur ausgerichtet ist. Sobald du anfängst zu laufen und ins Schwitzen kommst, gewöhnst du dich an die richtige Temperatur. 

Verschiedene Schichten sind wichtig. DIe Oberbekleidung sollte einen Frontreißverschluss haben. Damit kannst du dich jederzeit an die jeweilige Situation anpassen. Öffne den Reißverschluss, wenn es dir zu warm wird oder schließe ihn, wenn es windig oder kalt wird. 

Für einen Winterlauf sollten einige (wenn nicht sogar alle) dieser Kleidungsstücke in deinem Kleidungsschrank zu finden sein:

  • Winterfeste Laufschuhe sind ein Muss. Um Halt zu bieten, kannst du für den Winter konzipierte Schuhe mit entsprechendem Profil oder integrierten Spikes kaufen oder in Spikes investieren, die an die normalen Laufschuhe befestigt werden können. Wenn die Schuhe isoliert und wasserabweisend sind, umso besser. 
  • Reflektierende Elemente. Diese können bereits in der Bekleidung eingearbeitet sein oder du befestigst reflektierendes Tape an deiner Kleidung. So bist du bei schlechten Lichtverhältnissen, Bewölkung oder Nebel besser für Autofahrer zu erkennen. 
  • Handschuhe schützen deine Finger vor Erfierungen. Fäustlinge sind auch eine gute Möglichkeit. Neigst du zu extrem kalten Händen, kannst du die Fäustlinge zusätzlich über deinen Handschuhen tragen, um deine Finger warm zu halten. 
  • Socken/Strümpfe halten deine Füße trocken und warm. Achte darauf, dass sie aus Materialien bestehen, die deine Füße trocken halten, z. B. Wolle.
  • Mütze oder Hut sind ein Muss, da der größte Teil der Körperwärme über den Kopf verloren geht. Sie sollten die Ohren bedecken und aus feuchtigkeitsableitendem Material bestehen.
  • Halstuch oder Schal sind immer eine gute Möglichkeit, das Gesicht vor Wind und Kälte zu schützen. 
  • Ein langärmeliges Shirt bildet die Basisschicht und hält den Körper warm. Vermeide Materialien, die nicht feuchtigkeitsableitend sind und schnell feucht werden, wie Baumwolle. Merinowolle oder ein funktionelles Material ist eine gute Wahl.
  • Ein Pullover, der bei Bedarf als Zwischenschicht dient. 
  • Eine Laufjacke ist die äußerste Schicht. Sie sollte winddicht und wasserabweisend sein, damit du bei schlechtem Wetter geschützt bist.
  • Ein Paar warme Laufhosen. Bei extremen Temperaturen kann das Tragen von gefütterten Laufhosen einen großen Unterschied machen.

Lass dich nicht vom Winterblues davon abhalten, mit der Natur verbunden zu bleiben. Geh raus, profitiere von einem klaren Geist, einem aktiven Körper und einer belebten Seele. 

POWER WOMAN ANNA HAAG, @ANNAHAAG
PICTURE BY RUNNER'S WORLD

 


Dezember 23, 2022 — Power Woman